Eine kurze Geschichte des „Garten Wolfganggasse"
Der
Beginn
Das
im Herbst 2009 von Jutta Wörtl-Gössler gestartete
Kunstprojekt „garten.meidling“ war
der Auslöser für die Gartengestaltung in der Wolfganggasse, 1120 Wien. Das Eröffnungsfest
im September 2009 brachte vielen
Anrainern die Idee näher und der Samen für den Gemeinschaftsgarten Wolfganggasse
war gepflanzt.
Die
Wolfganggasse wird belebt
Schon
die ersten einfachen Versuchspflanzungen haben allen Spaß gemacht und gezeigt,
dass die Nachbarschaft rundherum daran interessiert ist, was denn da so vor
sich geht.
Im Frühjahr 2010 ging’s dann
so richtig los. Inzwischen hatte sich so etwas wie ein „harter Kern“ rund um
Jutta herausgebildet und wir organisierten das Frühlingsfest am 25.4., das ein großer Erfolg war. Die
Wolfganggasse wurde zwischen Oppel- und Tichtelgasse für den Autoverkehr
gesperrt, Biertischgarnituren aufgestellt, der Gasthof Maria versorgte uns mit
Essen und Trinken und für Musik war ebenfalls gesorgt. Das Wetter war glücklicherweise
schön und es kamen viele Leute - darunter Vizebürgermeister Ludwig und einige
Bezirksvertreterinnen - um die Arbeiten des Kunstprojektes und die Gärten der
Anwohner zu bestaunen, zu plaudern und gärtnerisch zu fachsimpeln.
Der
Verein „Garten Wolfganggasse“
Wir waren uns einig, dass wir dieses einmal begonnene Gartenprojekt
weiter führen wollten. Mit Ende 2010 würde das Kunstprojekt „garten.meidling“
beendet sein und die verschiedenen zuständigen Magistratsabteilungen brauchten
einen offiziellen Ansprechpartner für alle die mitgärtnerten. Daher gründeten
wir im Mai 2010 den Verein „Garten
Wolfganggasse“. Inzwischen säumen Gärten links und rechts auf ca. 500m die
Wolfganggasse. Die Gärtnerinnen und Gärtner betreuen sie auf eigene Kosten und
in ihrer Freizeit.
Unser Blog: http://gartenwolfganggasse.blogspot.co.at/
Der
soziale Aspekt
Das
„garteln“ in der Gasse hat nicht nur den Effekt, dass sich die Anwohner aktiv
darum bemühen ihre unmittelbare Lebensumgebung zu verschönern und mit zu
gestalten, sondern es hat auch soziale Aspekte. Die Leute aus der Umgebung lernen sich näher kennen
und durch’s Gärtnern ergeben sich immer wieder Anknüpfungspunkte. Wenn man im
Garten arbeitet, kommen immer wieder Leute vorbei mit denen man ins Gespräch kommt und die uns auch
positiv bestärken. Übrigens den Hundebesitzern ein großes Lob: Früher waren
diese Flächen hauptsächlich Hundetoiletten, heute kommt es viel seltener vor,
dass wir in unserem Garten ein Hundstrümmerl finden!
So
trägt das Gärtnern einen kleinen Teil zu einem positiveren Lebensgefühl in der Umgebung bei. Nebenbei bemerkt ist
bekanntermaßen eine positive Nachbarschaft auch ein Mittel zur Erhöhung der Sicherheit in der Wohnumgebung in Bezug auf
Einbruch und Vandalismus. Apropos Vandalismus: Es ist zwar schon vorgekommen,
dass einzelne Blumen und Sträucher ausgerissen (oder sogar Gartenzwerge geklaut!)
wurden, im Grossen und Ganzen kommt es aber viel seltener vor als viele befürchtet
hatten.
Weitere
Aktionen und Veranstaltungen
Am 24.9.2010 konnten wir Alf Poier als Gast gewinnen und wir feierten
mit ihm und einer Menge Gulaschsuppe die „supersommerschlusserntedankthanksgivingstreetparty“.
Bei einem unserer regelmäßigen Treffen, die einmal im Monat stattfinden, bemalten wir im Dezember 2010 einige "36,- Euro Hunde-Schilder" bunt um sie als Blickfang und Hinweis auf unsere Aktivitäten in unsere Gärten zu stellen.
Bei einem unserer regelmäßigen Treffen, die einmal im Monat stattfinden, bemalten wir im Dezember 2010 einige "36,- Euro Hunde-Schilder" bunt um sie als Blickfang und Hinweis auf unsere Aktivitäten in unsere Gärten zu stellen.
Im Februar 2011 waren der Gitarrist Carlo
Duvivie und sein Schüler Paul Sack bei uns zu Gast und bescherten uns unter dem
Motto „Musik im Rosengarten“ einen
schönen musikalischen Abend.
Ende März 2011 veranstalteten
wir ein „Pflanzentauschfrühstück“, bei
dem wir gemeinsam frühstückten und verschiedene Setzlinge und Pflanzen
untereinander und mit etlichen Gästen aus mehreren Bezirken Wiens tauschten.
Den Sommerbeginn 2011 begingen wir mit „Picknicken (fast) im Grünen“. Wir
saßen am Boden, mitten auf der Straße, zwischen den Alleebäumen und den üppigen
Gärten und „picknickten“ mit gutem Essen, Kuchen und Getränken.
Das Gartenjahr 2012 eröffneten wir im April
wieder mit einem Pflanzentauschbrunch“.
Am 30. Mai war unser Garten Teil der Public Fruits Pressetour mit der
„Zeit“ Redakteurin Karin Betancur, deren Artikel
in der "Zeit" im Juni
erschien.
Vom 1. bis
3. Juni feierten wir unser Straßenfest „Smart Garten WOLFGANGGASSE_open source“. Die Straße als Lebensraum
zum Bemalen, einem Diskussionsforum, Platz zum Tanzen, Plaudern und Spielen. Am
30.9. war wieder die Public Fruits – Fahrradtour zu Gast bei
uns.
Den Frühling
2013 eröffneten wir mit dem Bau von „Seedbombs“,
die im Lauf der kommenden Monate auf brachen Flächen in und um die Wolfganggasse
aufgebracht werden um auch dort für eine Belebung zu sorgen.
Vom 7. bis
28. Juni veranstalteten wir die Aktion „FairTeilen Wolfganggasse“. Jeden Freitagnachmittag fand eine Aktion
statt. Möbelbau, Tauschmarkt, Tanzkurs und Picknick begeisterten auf dem
autobefreiten Teilstück der Wolfganggasse.
Für dieses Projekt wurden wir im November 2013 mit dem walk-space
AWARD '13 http://www.walk-space.at/index.php/projekte/walk-space-award/award-2013 in der Kategorie „Bewusstseinsbildung nachhaltig" mit dem den 1. Platz Landespreis Wien und den 4. Platz österreichweit ausgezeichnet!
Im August 2015 haben wir unsere Gärten beim Permakultur Land Art Festival in Payerbach vorgestellt.
Im August 2015 haben wir unsere Gärten beim Permakultur Land Art Festival in Payerbach vorgestellt.
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